DIE FAMILIENUNTERNEHMER und DIE JUNGEN UNTERNEHMER im Saarland zu Habecks Förderzusage

Stella Pazzi: „Die massive Stahlsubventionierung ist ein politischer Eingriff mit ungewissem Ausgang.“

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck hat bei seinem heutigen Besuch in Völklingen die Staatshilfen des Bundes in Höhe von 2,6 Milliarden Euro für Saarstahl und Dillinger zugesagt. Die Verbände der Familienunternehmer und der jungen Unternehmer im Saarland stehen der milliardenschweren Subventionierung der Stahlindustrie skeptisch gegenüber.

Die stellvertretende Bundesvorsitzende von DIE JUNGEN UNTERNEHMER und saarländische Unternehmerin, Stella Pazzi:
 
„Die Subventionierung einer einzelnen Industrie oder ausgewählter Unternehmen ist ein massiver Eingriff von Seiten der Politik mit sehr ungewissem Ausgang. Es ist unwahrscheinlich, dass die durch die Staatshilfen für Saarstahl und Dillinger vorhergesagten Innovations- und Wachstumseffekte tatsächlich eintreten. Die dafür benötigen grünen Wasserstoffmengen werden innerhalb des Planungszeitraums nach Aussagen von Experten nicht zur Verfügung stehen. Vieles spricht dafür, dass daraus eine dauerhafte Krücke für die energieintensive Stahlproduktion in Deutschland wird, nicht zuletzt aufgrund der Verteuerung von Energie.
 
Nur auf einzelne wenige Industrien zu schauen, ist ein Fehler. Wirklicher Strukturwandel gelingt nur, wenn die Standortbedingungen für die Wirtschaft in der Breite verbessert werden. Gerade das Saarland sollte aus seiner Geschichte gelernt haben, wie fatal die Abhängigkeit von einzelnen Industrien sein kann. Eine diversifizierte Wirtschaft mit einer Vielzahl kleinerer und mittlerer Unternehmen ist nicht nur widerstands-, sondern auch anpassungsfähiger. Die 1,2 Milliarden Euro, die die Landesregierung aus dem weitestgehend schuldenfinanzierten Transformationsfonds hinzuschießen will, wären zum Beispiel auf den Feldern Bildung, Wissenschaft oder Verwaltungsdigitalisierung deutlich besser aufgehoben“, so Pazzi.