Landesbereich: Brandenburg
 
20.03.2023

Familienunternehmer kritisieren die schlechte Umsetzung der elektronischen Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung

Landesvorsitzender Jens Kersten: „Wir müssen alle Möglichkeiten nutzen, um die Rezession abzuwenden!“

Mit der zum Jahresbeginn eingeführten verpflichtenden elektronischen Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung, sollen Krankschreibungen eigentlich direkt vom Arzt an die Versicherung und von dort an den Arbeitgeber übermittelt werden. DIE FAMILIENUNTERNEHMER in Rheinland-Pfalz kritisieren, dass dies in der Praxis regelmäßig nicht funktioniert und bei den Arbeitgebern erheblichen Mehraufwand erzeugt.

Der Landesvorsitzende der Familienunternehmer, Dr. Kai Rinklake: „Die elektronische Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung war eine gute Idee. Wie viele öffentliche Digitalisierungsprojekte in Deutschland ist sie aber in der Realität gescheitert. Viele Unternehmer berichten uns, dass Praxen aufgrund technischer Probleme oft keine elektronische Bestätigung ausstellen können oder diese nur verspätet an die Krankenkassen senden, die wiederum auch oft mehrere Tage für die Bearbeitung brauchen. Da es keine automatische Weiterleitung an den Arbeitgeber gibt, müssen die Personalabteilungen immer wieder aufwendig kontrollieren, ob die Bescheinigung schon vorliegt. Das bedeutet nicht nur viel bürokratischen Mehraufwand, im Zweifelsfall kommt es sogar zu erheblichen Verzögerungen bei der Lohnabrechnung.
 
Um das zu vermeiden, bitten bereits Unternehmen ihre Mitarbeiter sich gleichzeitig auch eine klassische Bescheinigung auf Papier ausstellen zu lassen. Das bedeutet dann aber doppelten Aufwand für Ärzte und Arbeitgeber und schafft genau das Gegenteil einer Erleichterung durch Digitalisierung. Auch weil beispielsweise das Kinderkrankengeld und Privatärzte nicht in das System aufgenommen wurden, müssen die Unternehmen jetzt digitale und analoge Prozesse parallel führen.
 
Das System muss jetzt schnell und umfassend überarbeitet werden, denn die Testphase im letzten Jahr war als Vorbereitung nicht ausreichend. Neben einer schnelleren Verarbeitung, braucht es vor allem auch eine automatische Weiterleitung der Bescheinigung an die Unternehmen und eine Integration aller Ärzte in das System.“
 

 

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