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28/2020 | Das Problem hinter der Mehrwertsteuersenkung
28/2020 | Das Problem hinter der Mehrwertsteuersenkung
Im Rahmen der EU-Ratspräsidentschaft muss Deutschland die Chance für grundlegende Strukturreformen nutzen.
Die befristete Mehrwertsteuersenkung ist in aller Munde – als Konjunkturturbo, als Bürokratiebremse oder als Luftnummer. Die praktischen Auswirkungen sind dabei nur die Spitze eines Problems, welches sich viel mehr aus dem System an sich ergibt. Unternehmer müssen Vorsteuer abführen und bekommen sie dann als Mehrwertsteuer wieder erstattet, wenn sie ein anderes Unternehmen beliefern. Die Differenz wird an den Fiskus abgeführt. Anders als der Name impliziert, wird im Unternehmensverhältnis also gar kein „Mehrwert“ erzeugt. Vielmehr erzeugt diese unproduktive Geldverschiebung wertvernichtende Bürokratie und befördert auch noch Betrugsvergehen. Es ist höchste Zeit, dieses missbrauchsanfällige, überregulierte System von Grund auf zu reformieren – in Deutschland und Europa. Verschwenden wir nicht weiter Zeit und Geld mit sinnlosen Steuersatz-Diskussionen. Die Bundesregierung muss nun endlich im Rahmen ihrer EU-Ratspräsidentschaft die Chance für eine echte Strukturreform ergreifen und das generelle Reverse-Charge-System auf die Tagesordnung zurück bringen. Damit hätten unnötige und aufwendige Zahlungsflüsse im B2B-Bereich ein Ende und die Steuern würden nur noch einmalig beim Endverbraucher erhoben. Warum so kompliziert, wenn es auch einfach geht?